Am 24. Oktober 1895 fand das erste Scharfschießen auf dem Truppenübungsplatz Münsingen statt. Praktisch zeitgleich begann der Bau der ersten Baracken in der neuen Truppenunterkunft Altes Lager. Zunächst aber stand den Soldaten nur ein Zeltlager zur Verfügung.
Knapp zwei Jahre später weihten die Militärs die ersten Wirtschaftsgebäude, die Offizierspeiseanstalt, die Badeanstalt, die Ställe, die Generalswohnung und die Mannschaftsunterkünfte ein. Nach der Jahrhundertwende folgten weitere Baracken und das Postgebäude.
Nach dem Ersten Weltkrieg nutzten lange Zeit nur noch vereinzelt Soldaten der Reichswehr den Übungsplatz, sodass das Alte Lager nur noch selten belegt war. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 herrscht wieder militärischer Hochbetrieb in der Soldatensiedlung, in der in nun kräftig renoviert und gebaut wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die französische Armee („42. Groupement de Camp - 7. Régiment d‘ Infanterie“) das rund 72 Hektar große Gelände mit damals noch mehr als 200 Gebäuden. Von Ende 1957 an nutzte die Bundeswehr ebenfalls das Lager, das sie Mitte 1992, nach dem Abzug der Franzosen, komplett übernahm. Mit der Schließung des Münsinger Truppenübungsplatzes am 31. Dezember 2005 endete auch die militärische Nutzung des Alten Lagers.
Danach standen das Gelände verschiedener Firmen zur Verfügung, bevor es der ehemalige Nudelfabrikant Franz Tress Ende 2015 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) kaufte. Seitdem ist der Investor dabei, aus der ehemaligen Soldatenunterkunft, die inzwischen Albgut heißt, eine „Wohlfühlwelt“ zu machen.